Aufträge werden leider manchmal annulliert. In diesem Fall ist eine Stornogebühr für Dolmetscher üblich, und dies ist der Grund dafür:
Dolmetscher bereiten sich gewissenhaft auf eine Veranstaltung vor. Manchmal dauert es mehrere Tage, in denen sie Tagesordnungen, Berichte, Glossare und Online-Quellen lesen müssen, um sich auf eine einstündige Veranstaltung vorzubereiten. Die Vorbereitungszeit ist selbst für scheinbar einfache Themen erforderlich und ist in den Tagessätzen der Dolmetscher enthalten. Es wäre grob fahrlässig und höchst unprofessionell, unvorbereitet zu einem Einsatz zu kommen.
Wenn eine Veranstaltung abgesagt wird oder Termine geändert werden, schreibt die Praxis des „lucrum cessans“ (entgangenes Einkommen) vor, dass Dolmetscher für die Zeit, die sie für die Vorbereitung aufgewendet haben, und für das entgangene Einkommen eine Stornogebühr erhalten.
Die Höhe der Stornogebühr ist im Vertrag festgelegt und kann bis zu 100% betragen. Der Grund dafür ist, dass es nahezu unmöglich ist, kurzfristig einen Ersatzeinsatz zu finden.
Die Stornierungsgebühren können progressiv sein, je nachdem, wann die Veranstaltung abgesagt oder verschoben wird.
Ich werde in jedem Fall den Kunden informieren, ob es mir gelungen ist, einen Ersatzauftrag zu finden und die erhobene Stornogebühr entsprechend reduzieren.
